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Langeweile ausgeschlossen - meine Kinder, ich und das Chaos im Kopf

Es ist genau 20:32 Uhr. Freitag Abend. Und ich frage mich, was diese Woche so alles passiert ist. Und was nicht. Ich schlafe wieder etwas besser, was ausgesprochen hilfreich ist. Weniger blaue Flecken und etwas mehr Energie. 

Es war eine durchaus ruhige Woche. Eines der pubertierenden Kinder war auf Klassenfahrt. Und auch wenn ich meine Kinder grundsätzlich gerne um mich habe, kann ich diese Zeiten der Abwesenheit gut zur Erholung nutzen.

Das Zimmer des Kindes haben wir schon in den Ferien gestrichen - doch der Teppich hat noch gewartet. Nicht als alleinige Aufgabe, sondern wieder mal eben "zwischendurch". Jetzt, nach zwei Tagen mit trockenem Waschmittel behandelt, ist der Geruch nach Katzenhinterlassenschaften Geschichte!

 

Achtung- Hitzewallung. Auch meine Freundinnen werden älter - irgendwie scheinen gerade viele mit ähnlichen Symptomen umgehen zu dürfen. Auch die Selbstzweifel gehören dazu. Energie wird weniger und das bisherige Pensum ist kaum noch zu halten. Wie geht es weiter? Reicht die Energie noch für Karriere und die aktuellen Entwicklungsherausforderungen der Kinder? Ich fühle mich noch so jung und mein Kopf versteht noch nicht, was der Körper schon lange weiß. Die eigenen Grenzen achten. Das fällt uns AD(H)S Betroffenen so unendlich schwer. Und wenn diese Grenzen dann auch noch, natürlicherweise, enger werden, verstehen wir die Welt nicht mehr!

Gestern ging das doch noch mit dem Vollzeitjob, zwei kleinen Kindern, der Paarbeziehung, mit Freundinnen quatschen und Wein trinken bis früh am Morgen, täglich Sport, Haushalt. Plötzlich bin ich diejenige, die vorzeitig ins Bett schleicht. Mehr Schlaf benötigt. Gleichzeitig tagsüber wieder alle Grenzen sprengt. Es wieder erst zu spät bemerkt. Es ist wie ein Rausch, eine Sucht. Nach sich selbst. Denn scheinbar spüre ich mich erst dann richtig, wenn ich mehr als alles gegeben habe. Viele AD(H)S Betroffene berichten ähnliches und auch an meinen Kindern kann ich dieses Verhalten, zumindest teilweise, beobachten. Gleichzeitig verliere ich meinen roten Faden. Merke, dass einige Bälle runterfallen. Es ist gut, dass ich es merke. So kann ich innehalten und überlegen, wie es anders gehen kann. Vielleicht auch ohne die täglichen zwei Tafeln Schokolade immer dann, wenn das Gehirn SOS funkt. 

Innerlich lache ich über mich selbst. Denn letztlich ist es wie immer. Es geht irgendwie weiter. Mein gnadenloser Optimismus, den übrigens viele AD(H)S Betroffene haben, schüttelt gerade den Kopf und lacht mich aus. Und freut sich auf die kommenden drei Wochen, in denen ich meine Fitness für einen bevorstehenden Hindernislauf, na sagen wir mal, etwas optimieren muss. 

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