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Langeweile ausgeschlossen - meine Kinder, ich und das Chaos im Kopf

Bunt und vielseitig. So könnte man, freundlich gesinnt, mein Leben beschreiben. Jedes mal, wenn ich anfangen möchte einen neuen Beitrag zu schreiben, frage ich mich, was überhaupt Thema sein könnte. Heute habe ich mal in meinem Kalender geschaut, was diese Woche so alles dran war. Bunt und vielseitig eben! Ich brauche die Abwechslung wie andere Menschen die Kontinuität. Ständige Wiederholungen ermüden mich und meine Aufmerksamkeit schwindet rasant dahin.

Der Montag ist so ein wunderbares Beispiel. Vormittags habe ich gelernt, was es bei der Fütterung von Pferden mit Heulage zu beachten gibt. Neben dem theoretischen Input mussten noch die Raufen gesäubert und befüllt und all die Pferdeäpfel vom Hof und aus der Liegehalle entfernt werden. Die körperliche Arbeit tut gut und das Lernen von für mich ganz neuen Themen macht wach! 

Nach einem Termin mit meiner Tochter am Nachmittag ging es dann abends nach Frankfurt. Herbert Grönemeyer stand auf dem Programm. Großartig! Am nächsten Tag gab es geschäftliche Termine in Frankfurt, direkt im Anschluss Elternabend. Auf dem Programm das Abschlussjahr mit all den Besonderheiten. Den Freitag habe ich dazu genutzt, mein Büro für den Besuch einer lieben Freundin vorzubereiten. Nebenbei habe ich Bewerbungen geschrieben, Rechnungen gestellt, E-Mails an Ärzte und Lehrer verschickt und technische Fehlfunktionen an meinem Scanner behoben. Ach so, Wäschemanagement war auch dabei. Da wird mir fast schwindelig, wenn ich es jetzt lese!

Bei der Sicherheit in den bekannten Abläufen stelle ich, gerade wenn es um das Erlernen von neuen Prozessen geht, eine gewisse Überheblichkeit fest. Also, bei mir meine ich. Da habe ich ein paar mal im Stall ein Gefährt gefahren und schwupps glaube ich, es zu beherrschen. Was dann folgt ist klassisch. Es passieren Fehler, denn die Aufmerksamkeit wandert zu anderen Dingen.

So auch diese Woche. Die Schaufel des Weidemann (so wird dieses Gefährt genannt) touchierte mal eben mit voller Wucht einen Baum. Und es kam zu einer gefährlichen Schieflage. Vom Weidemann und mir. Warum? Ich hatte ja (vermeintlich) alles im Griff und konnte den vor mir befindlichen Hunden meine Aufmerksamkeit schenken. Der Baum, er möge es mir verzeihen, hat eine kleine Schramme. Weidemann, Hunde und ich sind mit dem Schrecken davon gekommen. 

Zu beobachten war dieses Phänomen auch gestern. Nein, eigentlich heute. Denn ich mir erlaubt meinen Sohn aufzufordern, sein für den heutigen Nebenjob befindliches Shirt zu bügeln. Was er dann, gleich die Jeans mit, heute vor seiner Abfahrt schnell erledigt hat. Natürlich habe ich ihn kürzlich, er sichtlich gelangweilt neben mir stehend, in die Geheimnisse des Bügeleisen und dessen Handhabung eingewiesen. Und musste mir anhören, dass er ja nicht blöd ist und warum ich ihn darauf hinweise, dass er das Bügeleisen nach Benutzung bitte ausschaltet und so abstellt, dass die heiße Fläche vom Bügelbrett weg steht. Ihr ahnt was jetzt kommt? Richtig!

Gerade komme ich aus dem Stall, diesmal vom eigenen Pferd und einer sehr lehrreichen Bodenarbeit-Stunde mit einer einer super netten Trainerin. Was soll ich sagen. Heute Früh habe ich gesehen, dass er das Bügeleisen tatsächlich meiner Anleitung entsprechend abgestellt hat. Das Stromkabel lag vor der Bügelfläche und ich habe dem Impuls widerstanden zu kontrollieren, ob es ausgeschaltet ist. Vertrauen ist schließlich wichtig bei der Begleitung von Kindern. 

Also, gerade hörte ich ein leises "klick" - das mir bekannte Geräusch meines Bügeleisen, wenn es heizt! Und tatsächlich, es war auf niedriger Stufe noch an. Bildlich kann ich es mir richtig vorstellen.

Da steht ein Teenager am Bügelbrett. In der einen Hand das Handy, auf dem er gerade irgendwas auf YouTube schaut oder WhatsApp Nachrichten tippt. Mit der anderen Hand bedient er das Bügeleisen und schaut weiterhin auf sein Handy. Immerhin, Teilerfolg! T-Shirt und Hose sind gebügelt, das Eisen steht korrekt. Wir werden die Einweisung noch einmal wiederholen.

 

Es sind diese Lerngeschenke, die ich immer wieder benötige. Um, bei all der benötigten Abwechslung, Vielseitigkeit und Bekanntheit darauf zu achten, jedem einzelnen ToDo meine vollständige Aufmerksamkeit zu widmen. Anstrengend - und machbar!

 

Ach ja, ich habe mich jetzt so daran gewöhnt, am Samstag zu schreiben, dass ich (vorerst) dabei bleiben möchte.

 

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